Der Einfluss von Audio- und Streamingdiensten wie Amazon, Spotify & Co insbesondere auf die junge Hörfunk-Zielgruppe sei immens, sagte Helen Boaden, die scheidende Direktorin von BBC Radio und Präsidentin der European Digital Radio Alliance (EDRA), in ihrem Impulsvortrag bei den Medientagen München. Die Radiobranche müsse sich gegen die neuen Player auf dem Audiomarkt wappnen, indem sie an Innovationen arbeite, um Hörfunk neu zu definieren. Darin waren sich auch die Teilnehmer der anschließenden Podiumsdiskussion einig.
Der Übertragungsstandard Digitalradio DAB+ sieht einer erfolgreichen Zukunft in Deutschland entgegen, wenn die Marktteilnehmer mit vielseitigen Programmangeboten im Wettbewerb stehen und sich dennoch gemeinsam für den effizienten Übertragungsweg DAB+ einsetzen. Das ist das Ergebnis des Panels auf den Medientagen München „DAB+ International: Was Deutschland von Europa lernen kann.“
„Dort sein, wo die Hörer sind“: Das wollen alle Anbieter von Audioinhalten, ganz gleich ob sie die Nutzer über UKW, DAB oder eine App auf dem Smartphone oder Smart-TV erreichen. Die Frage ist nur, wem in Zukunft das Display gehört. Eine klare Antwort darauf lässt sich derzeit nicht geben, zeigte der Radio-Gipfel der Medientage München.
An DAB+ wird in Zukunft kein Weg vorbeiführen, so das Fazit bei den diesjährigen Medientagen in München. Dies gilt auch für Länder wie Österreich, die im Moment keine DAB-Programme ausstrahlen. Sowohl die Digitalsierung aller Medien als auch die zunehmenden Forderungen nach einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit machen es immer schwerer, sich einer Umstellung auf DAB zu entziehen. Das wurde bei einer Panel-Diskussion deutlich, zu der die Medientage München gemeinsam mit dem Bayerischen Rundfunk eingeladen hatten.