Die großen französischen Privatradiogruppen M6 (RTL, Fun Radio, RTL2), Lagardère (Europe 1, Virgin Radio, RFM) und NextRadioTV (RMC, BFM Radio, BFM Business) setzen auf den digitalen Radiostandard DAB+. Zusammen mit weiteren Veranstaltern haben sich die Anbieter mit ihren Programmen für die beiden nationalen DAB+-Multiplexe beworben.
Die nationalen DAB+-Multiplexe sollen ab 2020 bis zu 24 Programme ausstrahlen und Ballungsräume sowie wichtige Verkehrsadern in Frankreich abdecken. Zuvor hatte die NRJ Group entschieden, mit ihren Programmen NRJ, Chérie FM und Rire et Chansons an regionalen DAB+-Multiplexen – zunächst in Bordeaux und Toulouse – teilzunehmen.
In vielen französischen Großstädten, darunter Paris, Marseille und Nizza, ist der Ausbau des DAB+ Netzes weit vorangeschritten. Im Dezember ist der Start in Lyon und im Elsass (Strasbourg, Colmar und Mulhouse) vorgesehen. Die beiden geplanten Bundesmuxe ergänzen das regionale Angebot.
Digitalradiopflicht ab 20 Prozent Netzabdeckung
Bis Ende des kommenden Jahres könnte in 15 weiteren Städten, unter anderem Bordeaux, Toulouse, Grenoble, Saint-Étienne, Toulon, Avignon, Tours, Orléans und Poitiers, DAB+ aufgeschaltet werden. Ein Jahr später soll DAB+ in 15 weiteren Regionen wie Le Mans, Clermont-Ferrand, Limoges, Amiens, Metz, Nancy oder Reims eingeführt werden. Sobald die Abdeckung 20 Prozent erreicht, sollen in Frankreich nur noch Radiogeräte verkauft werden, die einen DAB+-Tuner eingebaut haben.
Mit diesem Schritt senden die großen Privatsender aus Frankreich ein eindeutiges Zeichen: Die Zukunft des Hörfunks ist digital. Das digital-terrestrische Radio DAB+ wird dabei zur großen Stütze des digitalen Hörens, ergänzt um Zusatzangebote über IP.