Radio Bonheur, Radiomarktführer an der Côtes d'Armor und die Littoral Média, eine bretonische Gesellschaft, die in ein DRM-Sendezentrum investierte, haben einen Vertrag zur Verbreitung ihrer Radiosendungen im DRM-Standard geschlossen.
Beide Sender verfolgen das Ziel, per digitaler Mittelwelle die gesamte bretonische Küste, inklusive des dünner besiedelten Hinterlandes, mit einer regionalen Frequenz in digitaler Qualität zu versorgen.
In einer gemeinsamen Presseerklärung weisen die Programmanbieter darauf hin, dass mit der laufenden Ausschreibung für das Digitalradio in der DMB-Norm eine kosteneffektive, flächige Regionalversorgung mit neuen Radioprogrammen nicht möglich sein wird. Mit DMB - einer Norm die für das (mobile) Fernsehen entwickelt wurde - wird man im Band III auf Frequenzen zwischen 174 und 230 MHz, trotz der in Aussicht gestellten Sendeleistungen von 5 bis 10 kW, kaum in der Lage sein, mehr als einen Radius von 15 Kilometern einwandfrei zu versorgen. Das sei lediglich ein Viertel des Versorgungsradius, den man auf UKW veranschlagen könne.
Für die beiden Regionalanbieter, denen an einer Versorgung auch außerhalb der Ballungsgebiete gelegen ist, kommt das DMB-Digitalradio von daher nicht in Betracht: In der Bretagne werden nur die Städte Brest und Rennes von der ersten Phase des Digitalradio-Rollouts profitieren, für andere Städte mit mehr als 50.000 Einwohner, wird die digitale Vielfalt weitere drei bis vier Jahre auf sich warten lassen.
Littoral AM und Radio Bonheur werden deshalb auf den zweiten in Frankreich vorgesehenen Radiostandard - DRM setzen. Die beiden Programme wollen eine Mittelwellenfrequenz nutzen, ausgesendet vom Sendezentrum der Littoral Média in Saint Gouéno. Mit diesem Sender ist es möglich, einen Radius von 200 Kilometern sicher zu versorgen, wie die Testsendungen zwischen Februar und Juni 2008 belegt hätten.
Die Vereinbarung der beiden Unternehmen soll alle technischen Investitionen für den regulären Sendebetrieb sichern und zugleich ein klares Zeichen an die Medienaufsichtsbehörde CSA senden, ohne weitere zeitliche Verzögerung auch eine Bewerbungsausschreibung zur Nutzung von AM-Frequenzen im DRM-Verfahren zu starten.