Das DRM-Konsortium hat für seinen Standard Digital Radio Mondiale, der für Radiosendungen bis 30 MHz gedacht war, eine Erweiterung bis 174 MHz beantragt. Das ETSI-Normengremium hat diesen Antrag angenommen.
Die Weltmärkte tun sich schwer mit der Adaption des digitalen Standards für die Lang- Mittel- und Kurzwelle. DRM ist die ideale Lösung für die großflächige nationale und kontinentale Rundfunkversorgung. Über Lang-, Mittel- oder Kurzwelle ausgestrahlt kann ein UKW-Klang erzeugt werden. Rauschen und Pfeiffen adé.
Doch bisher sehen die Elektronikriesen, wie die IFA in Berlin wieder einmal zeigt, trotz der DRM-Interessenten Russland, Indien, China und Frankreich noch keine interessanten Stückzahlerwartungen für entsprechende Radioempfänger. Nun hat sich das DRM-Konsortium vorgenommen, den DRM-Standard für Frequenzen zwischen 30 und 174 MHz zum Einsatz zu bringen. Damit ließe sich unter anderem das Band II (UKW) digitalisieren. Das Konsortium hofft, mit diesem System ein Angebot zu unterbreiten, das auf Marktinteresse stößt und somit die Hardwareunterstützung durch die Radiohersteller verbessern hilft.
In der Neufassung des DRM-Standards bis 174 MHz wurde das Kanalspektrum auf 95 kHz begrenzt. Damit passen DRMplus-Signale problemlos in das 100 kHz Kanalraster von UKW. Zusätzlich wurde das System um Surroundsound-Komponenten erweitert. Funktionen wie EPG, der Textdienst Journaline und Slideshow-Funktionen sind auch bei DRMplus mit dabei.
Soweit, so klar. Neu ist allerdings, dass man sich mit dem DRMplus-Verfahren zuerst an die ETSI gewendet hat. Das European Telecommunications Standards Institute (ETSI) ist die offizielle europäische Adresse für Kommunikationstechnologien, inklusive radiokonvergenter Syteme. Die in der südfranzösischen Sophia Antipolis verabschiedeten Standards erhalten weltweite Beachtung. Dennoch wäre die Normierung eines Welt-Rundfunkstandards Sache der International Telecommunications Union in Genf gewesen.