Die Craxx, eine Koordinierungsgruppe der freien, unabhängigen Radiomacher der Wallonie, befürchten bei einer ausschließlichen Digitalisierung des Radios mittels DAB+ von der Entwicklung abgehangen zu werden. Sie wünschen sich, dass DRM+ bei den Plänen zum Digitalradio berücksichtigt wird.
2017 laufen die UKW-Lizenzen der freien Radios in französischsprachigen Teil Belgiens aus. Mit dem Druck zum Wechsel der öffentlichen Hörfunkveranstalter auf DAB/DAB+ und hinsichtlich des ersten kommerziellen DAB+-Multiplexes in Belgien, befürchten die freien Radios, nicht länger mithalten zu können. Der Plan zum Digitalradioübergang aus dem Jahr 2007 sieht nur DAB/DAB+ vor. Den Erfordernissen der freien Radios werde dies aber kaum gerecht. So besteht das Risiko, dass die heutige Vielfalt des Radios auf der Strecke bleibt.
Sie verweisen darauf, dass seit 2011 der DRM+-Standard eine Alternative darstellt. Hier könnte man auf der UKW-Frequenz verbleiben und simultan ein analoges Signal und ein digitales DRM+-Signal ausstrahlen. Durch den 96 kHz-Kanal, in dem bis zu drei digitale Radiodienste übertragen werden können, erhält man einen Gewinn an Frequenzökonomie und Kosteneffizienz. Zusätzlich ließe sich das Interferenzproblem auf UKW lindern.
Aus Sicht der Craxx und der mitzeichnenden GRIF (Groupement des Radios Indépendantes Francophones), sollte die Zeit bis 2017 dazu genutzt werden, auch die Möglichkeiten von DRM+ zu prüfen. Die freien Radios würden eine friedliche Koexistenz der Systeme DAB+/DRM+ und UKW begrüßen.