Erstaunlich, dass sich mancher Fehler erst nach Jahren zu erkennen gibt. Ein älteres DAB-Radio entpuppt sich nach fünf Jahren als sehr launischer Weckapparat.
Gut, es ist nicht seine originäre Aufgabe, das Wecken. Unser Sangean DDR-203 kann im Grunde auch das. In der Theorie und laut unseres Testberichts jedenfalls.
Ein gutes Radio ist unser Sangean DDR-203. Nachdem ein altes Ufo-förmiges Sonoclock-Modell von Grundig seinen Geist aufgab, empfahl sich das UKW-DAB-Kombiradio wegen Form, Farbe und dimmbarem Display.
Das Wecken mit DAB hatten wir uns schnell abgewöhnt, nachdem an zwei Vormittagen das DAB-Signal nicht in der Luft war. Himmlische Ruhe ließ uns schlummern. Auf UKW hätte uns immerhin ein Rauschen erreicht.
Doch nun haben wir auf UKW ein ganz anderes Problem mit der Weck-Zuverlässigkeit. Das hängt mit der Uhr- und Zeitsynchronisation zusammen. Damit man das versteht, muss man sich die Uhrfunktion genauer ansehen.
Das Radio bezieht sein Zeitsignal mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit per RDS von UKW. Als Tischradio spielte es nur im DAB-Betrieb. Auffällig war dabei, dass die im Stand-by angezeigte Uhrzeit im Vergleich zur DCF-Funkuhr nicht selten 40 bis 50 Sekunden hinterher lief. Schaltet man das Radio mal auf UKW, stimmt die Uhrzeit wieder. Die Quarzuhr ist also zu langsam.
Die Weckzeit, zum Beispiel 7:00:00 Uhr, ist das Radiostartsignal. Jetzt kommt der Weck-Fehler: Das Radio startet genau um 7 Uhr. Um 7 Uhr und zwei Minuten schaltete die Nachbarin den Toaströster ein. Es kommt nun zu einer Empfangsstörung. Das Radio erhält die fehlerhafte Zeitinformation, es sei erst 3:02 Uhr. Das Radio schaltet sich erschrocken über den eignen Fehler wieder ab. Bei der Nachbarin springt der Toast aus dem Röster. Das Radio korrigiert die Uhrzeit auf 7:03 Uhr, aber es bleibt stumm, weil die Schaltzeit 7:00 Uhr vorbei ist. Röstet die Nachbarin den Toast um 6:59 Uhr bestehen gute Chancen, dass das Wecken komplett ausfällt.