Europa findet bei der Digitalisierung und Standardisierung zusammen. Der Hersteller Frontier Silicon hat daher große (Umsatz-)Erwartungen an die europaweite Digitalisierung des Hörfunks in den kommenden Jahren.
Frontier Silicon arbeitet als Mitglied der Receiver Profile Task Force eng mit der internationalen Behörde für Digitalradiostandards, WorldDMB, zusammen. Gebildet wurde die Task Force auf Ersuchen der deutschen, französischen und britischen Rundfunkindustrie und Aufsichtsbehörden zur Festlegung gemeinsamer Empfängerprofile auf der Basis des technischen Standards Eureka-147. Die European Broadcasting Union und EICTA, die Vereinigung der europäischen Elektronikverbände und Elektrounternehmen, forderten diese Mindestprofile an, um während der Einführung der geplanten Digitaldienste die Verbreitung kostengünstiger Universalempfänger in ganz Europa zu ermöglichen.
„Da Deutschland die Einführung des Digitalradions in 2009 plant und auch Frankreich auf den Start der Dienste in diesem Zeitrahmen abzielt, ist der Zeitpunkt für die vom WorldDMB geleiteten Koordinierungsarbeiten ideal”, kommentierte Anthony Sethill, CEO von Frontier Silicon. „Sobald die Profile vereinbart wurden, sind Technologieanbieter wie Frontier in der Lage, die Empfänger-Chipsets und Module zu liefern, die den Herstellern die Größenvorteile eines europaweiten Marktes bieten. Gleichzeitig werden Kosten verringert und den Verbrauchern wird eine große Auswahl an Empfängern geboten.”
„Das ist einer der Hauptgründe, warum Frontier Silicon das DAB/DAB+ Venice 5.1 Modul zu Beginn des Jahres lancierte. Es hat den gleichen Abdeckungsbereich wie das Venice 5.0 Modul, das bereits in über 80 Prozent der DAB-Lösungen weltweit genutzt wird. Hersteller, die DAB+/DMB-A-Empfänger für den deutschen Markt produzieren wollen, können die bestehenden DAB-Empfänger verwenden, indem sie das Modul auswechseln und damit einen einzigen Universalempfänger für die schnelle Einführung mit minimalen Entwicklungskosten bereitstellen. Diese Multiprofil-Lösungen werden in Europa der Katalysator für die Einführung des digitalen Radios im Laufe der kommenden zwei Jahre sein.”
DAB+ basiert auf dem ursprünglichen DAB-Standard und verwendet einen effizienteren Audio-Codec. DAB nutzt MPEG Audio Layer II (oder MP2), während DAB+ mit HE-AAC v2 (besser bekannt auch als MP4 oder AAC+) arbeitet. Damit kann eine bessere Audioqualität bei niedrigeren Bitraten gesendet werden. Der Hauptvorteil ist eine verbesserte Spektrumeffizienz, die für die Sender geringere Kosten und für die Verbraucher eine breitere Senderauswahl bedeutet. DMB-A ist eher auf moderne Datendienste wie MPEG-4 BIFS ausgelegt und bietet darüber hinaus die Option des Videostreaming. Für die Rundfunkanstalten besteht der Nutzen in der freien Wahl des optimalen Profils, während Lösungen wie Venice 5.1 dafür sorgen, dass vom Zeitpunkt der Lancierung an eine große Vielzahl kompatibler Empfänger erhältlich sein wird.
Das Venice 5.1 Modul von Frontier Silicon ist ein Eureka-147-konformer Empfänger für DAB+, DAB, DMB-A und FM über mehrere Profile mit extrem geringem Stromverbrauch. Elektrisch und mechanisch ist er kompatibel mit dem gut eingeführten Venice 5.0 Modul, das in vielen, derzeit erhältlichen DAB-Radios verwendet wird. Das Modul stellt eine vollständige Empfängerlösung dar, die alle Komponenten und Schnittstellen enthält, die für den europaweiten Radioempfang erforderlich sind – benötigt werden für ein komplettes Radio lediglich eine Stromversorgung, Display, Tastatur, Audioverstärker und Lautsprecher.