Eigentlich sollte das WLAN-Signal ausreichen, um eine Wohnung oder zwei Etagen eines Reihenhauses ordentlich auszuleuchten. Wenn die Reichweite einmal nicht ausreichen sollte, haben wir noch einige preiswerte Tipps auf Lager.
Besonders in Gebieten mit hoher Bevölkerungsdichte wird es schon einmal knapp, mit den zur Verfügung stehenden WLAN-Funkkanälen. Im 2,4 GHz-Bereich gibt es 13 Funkkanäle. Zeigt das eigene WLAN Probleme mit der Reichweite, wird es höchste Zeit, die Umgebung genauer zu untersuchen.
Am einfachsten geht das mit einem Laptop, das WLANs in Reichweite anzeigen kann. Besser und genauer arbeitet das kostenlose Programm Netstumbler (http://www.netstumbler.com/). Wichtig: Netstumbler funktioniert nicht ohne weiteres mit einem PC, der an einem WLAN-Router hängt. Das Programm erwartet das WLAN-Gerät direkt im PC, also eine WLAN-Karte oder einen WLAN-USB-Stick (z. B. Hama 54Mbit USB-Stick mit USB-Verlängerungskabel Preis ca. 25 Euro).
Hat das kleine Programm den WLAN-Empfänger erkannt, scannt es die Funkkanäle und zeigt alle Hotspots an, die es erkennen kann, auch WLAN-Sender, die zu schwach wären, um sich damit zu verbinden.
Der richtige Kanal
Mit der Software lässt sich leicht erkennen, ob vielleicht andere starke WLAN-Sender auf dem gleichen Kanal aktiv sind wie der eigene WLAN-Router. Dabei wird auch der Signalstärkepegel angezeigt. Hier heißt es dann, auf einen anderen Kanal auszuweichen. Dabei – und das ist wenig bekannt – sollte man zu einem starken fremden WLAN-Signal besser zwei Kanäle Abstand halten, denn die Trennschärfe der WLAN-Empfänger ist bisweilen ein Problem. In der Praxis macht ein starkes WLAN auf dem direkten Nachbarkanal dem eigenen Signal schnell den Gar aus.
Wenn das nicht möglich ist, oder alle Kanäle zu bestimmten Zeiten belegt zu sein scheinen, kann man notfalls auf einen Kanal ziehen, auf dem ein sehr schwaches WLAN-Signal erkannt wurde. Die Fehlerschutzmechanismen arbeiten bei einer Störung auf dem gleichen Kanal erheblich zuverlässiger als bei „Splatter“ vom benachbarten Kanal.
Bessere WLAN-Antenne
Wenn die Reichweite dennoch nicht genügt, könnte eine andere Antenne das Problem lösen. Die kleinen Antennen am WLAN-Router haben typischerweise einen Gewinn von -2 bis 0 dBi. Im Zubehörhandel gibt es Antennen als Tausch für die originale Routerantenne, geeignet für die Wandmontage, auf einem Magnetfuß montiert oder für die Direktmontage an den Router.
Man sollte aber keine Wunder erwarten. Die Datenblätter solcher Antennen weisen einen Gewinn zwischen +6 und +8 dBi aus. Das kann ausreichen, wenn sich am gewünschten Ort eine mangelhafte mit ständigen Abbrüchen nervende WLAN-Verbindung aufbauen lässt. Zeigt das Radio oder das Laptop hingegen unablässig „kein Signal“, greift die Lösung meist nicht.
Einen Vorteil besitzen Antennen, die mit zwei Metern Antennenkabel eine etwas flexiblere Aufstellung ermöglichen. Der WLAN-Router steht schließlich meist in der Nähe zum DSL-Splitter und kann nur schlecht in eine günstigere Position gebracht werden.
Mehr Bewegungsfreiheit schaffen
Wir haben die Antenne für eine Fritzbox ausgetauscht. Ein bisschen kitzlig ist der Umbau schon, weil unsere Fritzbox hinten keinen SMB-Antennenstecker besitzt, sondern die Antenne durch die Rückblende mit einem Kunststoffclip befestigt ist. Ein Antennenkabel, beinah so fein wie ein Engelshaar, endet auf einen winzigen Stecker der „Funkplatine“.
Bei der Wahl des richtigen Umbausatzes muss man auf die Geräte-spezifischen Besonderheiten achten. Bei der Fritzbox wird zum Beispiel ein RP-Anschluss benutzt, bei den Antennen (Seele) und Erdung (Masse) vertauscht sind. Eine wirklich stabile Verbindung zum WLAN-Radio im Hörraum stellte sich nach dem Antennenumbau trotzdem nicht ein. Hier half ein Stück Koaxialkabel mit SMB-RP-Stecker sowie ein Magnetfuß. Hierauf wurde die kleine Originalantenne des Radios geschraubt und höher an den Flachbild-Fernsehhalter geheftet. Und siehe da, die Verbindung steht stabil mit 5,5 Mbit Datenrate.
Das Laptop sieht das WLAN mit -85dbm weiterhin ganz nahe an der Grasnarbe, doch für Webradios und MP3 ist das ausreichend.
Umrüstantennen sind nicht besonders teuer. Die Preise für eine andere Routerantennen starten bei 15 Euro und gehen bei formschönen Wandantennen mit Schmuckblende bis etwa 35 Euro.
Repeater einsetzen
Bestehen die Verbindungsprobleme fort, kommt ein Repeater, also ein zweiter WLAN-Sender in Betracht.
Die Firma AVM bietet einen solchen Repeater, der einfach in die Steckdose gesteckt wird an. Eine saubere und einfache Lösung, aber mit 98 Euro nicht gerade preiswert.
Der Wettbewerb, zum Beispiel T-Com Speedport W100XR, Siemens Gigaset WLAN-Repeater 108 oder Asus WL33GE liegt bei den Straßenpreisen rund 20 Euro günstiger.
Wer den Aufwand nicht scheut, könnte aber auch einen gebrauchten zweiten WLAN-Router beschaffen, der als Repeater einsetzbar wäre. (Das geht nicht mit jedem Gerät, aber z.B. mit FritzBoxen ab 7040, Speedport W502V, W700V, Siemens Gigaset SE 365 WLAN). So etwas bekommt man bei Ebay problemlos für 45 Euro. Der zweite DSL-Router muss als Repeater eingerichtet werden. Dem WLAN-Router am Internetanschluss muss indessen mitgeteilt werden, dass die WLAN-Stationen miteinander kommunizieren dürfen.
Ganz trivial ist die Einrichtung nicht, besonders beim Mix verschiedener Hersteller kann die WPA-Verschlüsselung ein Problem darstellen.