Digital Radio Mondiale (DRM), ein digitales Radioübertragungsverfahren, das sowohl für den Rundfunk auf Kurz- und Mittelwelle als auch für Übertragungen im UKW-Bereich eingesetzt werden kann, hat nach vielen Jahren zaghafte Erfolge vorzuweisen. Angetrieben vom offiziellen DRM-Rollout auf dem indischen Subkontinent, melden Staaten in Ostasien ihr Interesse an.
Ein Workshop bei der Voice of Vietnam in Hanoi in Vietnam am 10. März erzeugte nach langer Zeit wieder positive mediale Aufmerksamkeit für DRM. Der Direktor der Voice of Vietnam, Nguyen Dang Tien, erklärte, sein Sender suche nach effektiven Möglichkeiten einer digitalen Radioversorgung, die große Territorien abdeckt. Nun hat man sich über das Potenzial der DRM-Technik informieren lassen. Einen weiteren Workshop und Testsendungen gab es ferner bei Radio Republic Indonesia in Jakarta und Bogor.
Auch beim Digital Broadcast Symposium in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur, veranstaltet durch die Asia-Pacific Broadcasting Union, konnte sich DRM neben DAB+ präsentieren und unterstricht damit, dass die Systemeigenschaften – insbesondere die Versorgung großflächiger Gebiete - in der Weltregion durchaus gefragt sind.
Hinzu kamen Tests des christlichen Senders KTWR von der Insel Guam im Westpazifik. Das dortige Programm für Indien wurde mit nur 80 kW Sendeleistung im Februar erstmals im DRM-Modus übertragen. Die Empfangsrückmeldungen der Monitore in Indien waren ermutigend.
Schwachpunkt des DRM-Verfahren bleibt aber die Verfügbarkeit geeigneter DRM-Radiogeräte. Derzeit ist nach unserem Wissen nur der Chengdu Newstar DR111 in Produktion. Der indische Hersteller Avion Electronics hat einen weiteren Empfänger angekündigt.