Im Internetradio spielt die Musik. Der Kampf um die Kontrolle der musikalisch geprägten Streamingangebote ist nun offen ausgebrochen. Die US-Senderkette CBS sperrt seit vergangenen Freitag Hörer außerhalb der USA aus und Warner Music möchte das Streaming ihres Repertoires künftig besser kontrollieren.
Das Multi-Preishit-Wunder gibt es jetzt neu auch in einer Ausführung als reines Internetradio unter dem Namen Muvid IR 615. Im Gegensatz zum großen Bruder IR 715 und dessen Nachfolgemodell IR 815 ist das in der Versionsnummer geschrumpfte Modell um den UKW- und DAB-Empfang gestutzt worden.
Das in Leipzig produzierte Fußball-Radio 90elf ist ab sofort in weiten Teilen Sachsens digital empfangbar. Das Programm wird im Standard "DAB+" ausgestrahlt. Auch MDR Sputnik und MDR info gingen digital auf Sendung.
Nach Europa und in die USA sendet ein Programm mittels digitaler Kurzwellenübertragung (DRM). Die Station Disco-Palace aus Miami bringt täglich eine Stunde das Beste der Discomusik.
In der Schweiz haben fünf Privatradios beim Bundesamt für Kommunikation um eine Genehmigung ersucht, mit HD-Radio auf Sendung gehen zu können.
Im Gegensatz zu UKW- und DAB-Radios besitzen Internetradios eine deutlich aufwändigere Software-Steuerung. Die Gerätetests von reinHÖREN belegen hinlänglich, dass die Software erheblich mehr Lücken und Mängel offenbart als die Hardware. Die Lösung vieler Mängel liegt darin, zu warten: auf Updates, die einem im Zweifelsfall alle Hersteller versprechen – ohne freilich einen genauen Zeitpunkt zuzusichern.
Das Radio hat die Zeit verschlafen. Das einstmals schnellste und munterste Medium hat im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts den Anschluss an alle anderen Medien verloren. Die Hörfunkdigitalisierung ist gescheitert. Milliarden Steuergelder sind systematisch versenkt worden.
Das Stück vom Werbekuchen wird kleiner. Wer sich wie ich, seit vielen Jahren unabhängig mit der Zukunft des Radios beschäftigt hat, kommt nicht umhin, dieses Fazit der Entwicklung von 2000 bis 2009 zu ziehen.
Der Sendernetzbetreiber Media-Brodcast hat in einer Broschüre detaillierte Informationen zum bundesweiten Ausbau des DABplus-Sendernetzes veröffentlicht.
Wie die Zeitung Guardian heute berichtet, denken die privaten Programmveranstalter und Sendenetzbetreiber gemeinsam mit der BBC über eine Abwrackprämie für UKW-Radios nach.
Am heutigen 1. Februar 2010 beginnt der DRM+-Feldversuch der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland-Pfalz und der Fachhochschule Kaiserslautern mit Inbetriebnahme eines DRM+-Senders mit einer Leistung von 100 Watt im VHF-Band III (174 - 230 MHz). Ziel ist, einen gemeinsamen Einsatz von DRM+ nicht nur im UKW-Bereich, sondern auch auf Frequenzen bis 230 MHz gemeinsam mit DAB/DAB+ zu testen.