Gegenüber dem Fernsehen per Satellit und Kabel sieht nur die Minderheit ihre TV-Sender über den digitalen, terrestrischen Empfang via DVB-T. Knapp unter 5 Millionen sollen es laut Digitalisierungsbericht der Medienanstalten sein. Bedrohlich für den preiswerten Empfangsweg ist das Ausstiegsszenario der Privaten.
RTL macht den Anfang vom Ende: Im Großraum München werden die Kölner schon Mitte dieses Jahres den Stecker der terrestrischen Verbreitung ziehen. Ende 2014 soll dann überall Schluss sein. Pro Sieben Sat.1 hält auf jeden Fall noch bis 2018 durch, erwartet aber unmissverständlich Unterstützung durch die Politik, um den Übertragungsweg wirtschaftlich tragfähig zu halten. Den schwarzen Peter schiebt auch die RTL-Gruppe der Politik zu, vor allem genügen die Frequenzen nicht für eine ausreichende Zahl an Sendern. Gegenüber der Satelliten-Verbreitung seien die Kosten per DVB-T pro erreichtem Zuschauer etwa 30 mal so hoch.
Dem gegenüber steht die EU-Kommission, die Subventionen kritisch gegenüber steht - vor allem die Kabelbetreiber fühlen sich benachteiligt.
Die bisher genutzten Frequenzen haben schon ganz andere im Auge: Die Mobilfunkunternehmen leiden unter den ständig steigenden mobil übertragenen Datenmengen. Daher schielen sie auf die Frequenzen zwischen 694 und 790 Megahertz. Wenn das Spektrum auf der Weltfunkkonferenz 2015 zum Nachteil des Rundfunk weiter verkleinert wird, sehen sich die Mobilfunkunternehmen am Ziel. Und wenn schon das Fernsehen in der terrestrischen Verbreitung sterben muss, wird das Überleben für das Radio immer schwerer.