Somalia ist ein Land mit schwacher, provisorischer Regierung. Die Bevölkerung leidet unter dem radikalislamischen Terror der Al-Shabaab-Milizen. Ihr Einfluss ist so groß, dass die Musik aus dem somalischen Radio verschwunden ist. Junge Exil-Somalis machen ihren Landsleuten mit somalischem Rap Mut zum inneren Widerstand.
Waayha Cusub heißt eine der Musikgruppe, die aus dem kenianischen Exil, die der Behauptung der Al-Shabaab, Musik sei böse, zu neuer Bedeutung verhelfen. Es geht um Tod und Gewalt und wer die junge Generation der Somalis um ihre Zukunftsaussichten bringt. Dabei ist das Radio bisher der wichtigste Begleiter der Somalis gewesen. Alleine in der Hauptstadt Mogadischu soll es an die 20 Radiostationen geben. Doch ihr Musikangebot weicht der Gewalt. Radiostationen wurden angegriffen, beliebte Moderatoren auf offener Straße erschossen.
Nun kommt die Musik für Somalia aus dem Internet und sie wendet sich direkt gegen die Unterdrücker. Unterstützung für die neue Musik- und Radioszene kommt unter anderem vom international erfolgreichen somalischen Musiker K´naan. Er rappte schon im zarten Alter von neun Jahren für seine Freunde in einem der gefährlichsten Viertel von Mogadischu und gilt den jungen Somalis als Vorbild. Seinen internationalen Durchbruch hatte der in Kanada lebende K´naan zur gerade verklungenen Weltmeisterschaft in Südafrika, wo sein Song „Wavin Flag“ als Cola-WM-Hymne die Charts stürmte.
Über die WM hat die Welt Afrika auch musikalisch neu entdeckt und lenkt so das Interesse der Musikhörer auf den somalischen Hip-Hop. Und der klingt durchweg gut gemacht. Wer sich einen Eindruck von der Untergrundszene des somalischen Rap verschaffen will, dem sei im Internet der sehr hörenswerte Sender suuqa.com empfohlen, der einen modernen musikalischen Querschnitt mit einem besonderen Schwerpunkt auf den Somali-Rap bietet.