Das Institut für Rundfunktechnik und der Bayerische Rundfunk testen Komponenten für Small-Scale-DAB in München. Mit Small-Scale-DAB lassen sich Sendeanlagen für DAB+ im Kleinleistungsbereich mit vergleichsweise geringen Kosten realisieren. Diese Technik eignet sich für lokal bzw. zeitlich begrenzte Ausstrahlungen von Hörfunksendern und für Eventradios oder als Füllsender.
Maßgebliche Open-Source-Softwarekomponenten für die Audiocodierung, den Ensemble-Multiplexer und die Modulation werden dafür aus dem Open Digital Radio-Projekt (ODR) bereitgestellt. Das Institut für Rundfunktechnik (IRT) hat diese Softwarekomponenten im letzten Jahr im Labor evaluiert und mit passenden Hardwarekomponenten in ein operativ einsetzbares System integriert. In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk startet jetzt ein Feldversuch in München. Das Unternehmen Rohde & Schwarz stellt dafür Verstärker und Maskenfilter zur Verfügung. Im Feldversuch sollen das Senderverhalten der Kleinleistungsanlage sowie die Kompatibilität mit den DAB+ Empfängern näher untersucht werden.
Mit einer maximalen äquivalenten Strahlungsleistung von 100 Watt (ERP) und einer Antennenhöhe von 90 Metern werden zwei Audiokanäle (Test-IRT-Easy 128 kBit/s, Protection Level 3 und Test-IRT-Ambient 128 kBit/s, Protection Level 3) über die Sendefrequenz 195,936 MHz (Block 8 A) vom BR-Funkhaus in der Münchner Innenstadt gesendet. Bei den Testsignalen handelt es sich um GEMA-freie Musik sowie programmbegleitende Dynamic Labels und MOT-Slideshows (Multimedia Object Transfer). Die mit der IRT-Frequenzplanungssoftware FRANSY errechnete Prognose des Versorgungsgebietes ist der Abbildung zu entnehmen.