Großbritannien hat eine neue Regierung. Wie es Brauch ist, werden politisch noch frische Vorgaben der Vorgängerregierung schnell nachgebessert, um hier den unbedingten Handlungswillen zur Verbesserung zu demonstrieren.
Die so harsche Ankündigung, man solle UKW doch bereits 2015 abschalten will der neue Kulturminister Ed Vaizey keineswegs auf die harte Tour durchsetzen und verpasst dem Digital-Britain-Plan einen Schuss Weichspüler. Obwohl man am Plan zum beschleunigten Umstieg auf Digital Radio DAB festhält, müsse niemand fürchten, dass sein UKW-Radio nach 2015 nicht mehr funktioniert. Vor Londoner Radioverantwortlichen betonte Vaizey, UKW stünde so lange zur Verfügung, wie es besonders im Lokalfunkbereich benötigt werde.
Von DAB-Kritikern wird hierin eine Abkehr von der bisherigen Linie gesehen, die ein Scheitern von DAB in Reichweite rücken lässt. Tatsächlich ist die Korrektur aber nur marginal, denn der Abschalttermin war stets nur als Zielsetzung zu verstehen. Im Wesentlichen bleibt es dabei, dass eine UKW-Abschaltung erst dann in Betracht kommt, wenn mehr als 50 % der Bevölkerung DAB-Radio hören.