Noch bis zum 7. April 2015 können sich Radiomacher für die Teilnahme an einem Versuchsbetrieb bewerben, der die Möglichkeiten von DAB für kleine Community-Radios ausloten soll. Die britische Regulierungsbehörde Ofcom will damit die Digitalisierung des ultralokalen Radio vorantreiben. Die Sendetechnik wird von der Ofcom bereitgestellt und die Software basiert weitgehend auf Open-Source. Für den auf neun Monate angesetzten Versuch werden zehn kostenlose Lizenzen vergeben.
Geringe Kosten, kleine Reichweite: Im Small-Scale DAB-Versuch wird nicht mehr als 100 Watt Strahlungsleitung erlaubt sein. Damit kann eine Reichweite von bestenfalls 10 Kilometern erreicht werden.
Kein Open-Source mit DAB+
Die verwendete Technik basiert weitgehend auf Open-Source-Technologien. Aus diesem Grund wurden die im Konsultationsprozess geäußerten Wünsche, doch auch DAB+ mit seiner effizienteren Audiocodierung zu erproben, nicht weiter berücksichtigt. Der Grund hierfür liegt in den Kosten für die erforderlichen Softwarelizenzen. Die Ofcom stellt für den Versuch die erforderliche Technik zur Verfügung. Bewerber, die DAB+ mit MPEG 4 HEC erproben möchten, werden zwar nicht abgewiesen, müssen aber das Upgrade des Equipments und die erforderlichen Lizenzgebühren aus eigener Tasche bezahlen.
In dem Versuch können Multiplexe mit einem einzelnen Senderstandort, Multiplexe mit einem Senderstandort und einem On-Channel-Repeater oder Multiplexe mit zwei Senderstandorten auf dem gleichen Kanal (SFN) betrieben werden.
Reine DAB-Versuchsanordnung
Die Anfrage des DRM-Konsortiums auch das DRM+-Verfahren für diesen Feldversuch zuzulassen, hat die Ofcom mit dem Hinweis auf die finanzielle Förderentscheidung, die sich auf DAB gründet, abgewiesen.
Das DRM-Konsortium erklärte, dass DRM+ mit nur 96 kHz HF-Bandbreite in der Lage sei, bis zu vier Audiodienste zu übertragen. Sogar eine Nutzung von DRM+ auf einer freien Frequenz des UKW-Rundfunkbandes ist somit technisch möglich. Ein DAB-Multiplex hingegen belegt unabhängig von seiner Programmauslastung stets 1500 kHz Bandbreite und ist damit in diesem Einsatzsegment weder frequenz- noch energiesparend.
Testkanäle vorzugsweise im Subband II
Tatsächlich nimmt die Frage nach nutzbaren DAB-Kanälen für den Versuch breiten Raum ein. Die Ofcom will vorzugsweise Band III-Kanäle zwischen 7D und 9C zuweisen.
Das komplette Trial-Statement kann man als PDF hier nachlesen: http://stakeholders.ofcom.org.uk/binaries/consultations/small-scale-dab/statement/Small_scale_DAB_trials_statement.pdf