Die steigende Nutzung von Podcasts hat positive Auswirkungen auf den Konsum von Radiosendungen. Das immerhin dürfte manche Radiostationen erfreuen.
Das Radioforschungsunternehmen Radio Joint Audience Research Ltd. (RAJAR) verzeichnete nach seiner jüngsten Erhebung in Großbritannien für Online-Radioprogramme einen kräftigen Zuwachs. „Diese Untersuchung gibt einen einmaligen Blick in das Verhalten der Online-/Offline-Community und die Auswirkungen neuer Audio-Formate gegenüber traditionellen Radioprogrammen”, so die Einschätzung seitens Christel Lacaze, Forschungsmanager bei RAJAR.
Nach den Ergebnissen der Studie hören inzwischen 14,5 Millionen Zuhörer die Radiostationen über das Internet, wobei der durchschnittliche Nutzer seiner Station recht treu ist. Die Statistiker zählen für jeden Hörer lediglich 1,8 Programme pro Woche. Gleichwohl entdeckt ein guter Teil der Hörer durch die neue Nutzungsform Programme, denen er sich zuvor nie zugewandt hätte.
Die Beliebtheit der Podcast nimmt ungebremst zu. Gegenüber der letzten Erhebung stieg die Zahl der Podcast-Abonnenten auf sechs Millionen; im November 2007 waren es lediglich 4,3 Millionen. Jeder Abonnent bezieht dabei statistisch 3,6 Podcasts, wobei er diesen etwa eine Stunde pro Woche zuhört. Comedy und Musik sind die favorisierten Genres.
Positiver Nebeneffekt für einige Radiostationen: Immerhin 15 % der Podcast-Nutzer geben an, dass sie nun mehr Radio hören als vor dem Podcast-Abonnement, 10 % hören seither allerdings weniger Radio und 39 % haben die Station umgeschaltet. Zu den Gewinnern dürfen sich daher wohl nur die wenigsten Radiostationen zählen.