Bürgerradio kann auf eine Jahrzehnte lange Tradition in Deutschland zurückblicken. Eine Nische sind die meisten der nichtkommerziellen Radioprogramme bis heute geblieben, doch sie haben ihre Zielgruppe und meist unzählige ehrenamtliche Mitarbeiter in ihren Redaktionen.
In Bayern versteht man sich mehr denn anderswo darauf, dass der Hörfunk durch die Vielfalt insgesamt gestärkt wird und darf daher zu Recht auf ein vielfältiges Angebot für alle Hörer verweisen, das mehr aufzuweisen hat, als die bekannten Programme der öffentlich-rechtlichen Anstalt und weniger dominanter Privatstationen. Radio Z, ein mehrfach ausgezeichnetes Community-Radio aus Nürnberg, etwa strahlt nicht nur über UKW, Kabel und Internet, sondern ebenso über DAB+ aus.
In anderen Bundesländern werden dieselben Sendeplätze lieber mit Programmen besetzt, die sich der einen oder anderen Hit-Rotation verpflichtet fühlen.
Es ist daher nur wenig überraschend, dass ausgerechnet die Bayerische Landeszentrale für Medien (BLM) ein Online-Angebot zum Selbermachen von Radio ins Netz gestellt hat, das nicht nur Beiträge im Internet bereitstellt oder eine Live-Sendung unterstützt, sondern ebenso an einen Reichweitenaufbau für reine Online-Radioprogramme gedacht hat.
Live senden darf jeder, sofern die Inhalte nicht-kommerziell, werbefrei und unabhängig sind. Sponsoring ist durchaus gestattet. Als Produzent muss man sich verpflichten, Beiträge nach den journalistischen Grundsätzen der Ausgewogenheit, Meinungsvielfalt und Objektivität zu erstellen.
Inhalte lassen sich nahtlos bei Facebook, Google+ oder Twitter empfehlen.
Und so einfach geht's
Einfach auf http://radio.blm.de registrieren und einen neuen Kanal beantragen. Der entsprechende Vertrag muss unterzeichnet an die BLM gesandt werden.
Jetzt nur noch ein Kanal-Profil mit Bildern und einer prägnanten Beschreibung anlegen und Beiträge hochladen oder direkt live vom eigenen Rechner aus senden.
Wer nicht selbst unter die Radiomacher gehen möchte, kann sich natürlich im Angebot umschauen und eine Menge Radio hören.