Ein positives Resümee zogen die Beteiligten des DRM+ Pilotversuchs in Kaiserslautern. „Die Tests zeigen, dass DRM+ Mehrwerte für den Hörer bietet“, glaubt Lindsay Cornell vom Technischen Komitee des DRM-Konsortiums.
Es wundert kaum, dass der Test aufzeigen konnte, dass DRM+ auf UKW zum Einsatz kommen kann. Die gepriesenen Mehrwerte für den Hörer, unterbrechungsfreier Empfang stationär wie mobil und eine gute Klangqualität, sind so alt wie das ursprünglich als UKW-Ablösung vorgesehene DAB. Daraus aber ein Marktpotenzial abzuleiten ist freilich verfrüht. Techniker lieben es stets, wenn etwas funktioniert wie erwartet; aber ob sich der Konsument dafür zu begeistern vermag, steht auf einem anderen Blatt.
Mit DRM+ bewirbt sich das zweite System dafür, auf den analogen UKW-Wellen für eine digitale Übertragung zu sorgen. Das erste System HD-Radio hat den Kniff der Parallelausstrahlung des analogen UKW-Signals und der Abstrahlung einer Digitalradio-Komponente. So werden UKW-Empfänger nicht sofort wertlos. In den USA führt das zum Phänomen, dass immer mehr Sender auch digital ausstrahlen, aber niemand die digitalen HD-Radio dafür kaufen mag.
Dem Radiohörer etwas Neues verkaufen zu wollen, erfolgt inzwischen eher nach dem Versuch-und-Irrtum-Prinzip.
Dass DRM+ in Kaiserslautern eine Strecke von über 300 Meter zu überbrücken vermag, zeigt das Video der ersten Versuchsübertragung vom 28.4.2008. Man wandelt dabei auf den historischen Pfaden von Heinrich-Hertz und Gugliemo Marconi, nur das die einst ihre Versuche nicht bei Youtube veröffentlichen konnten.