Bisher ist Telestar mit der Marke Imperial und Telestar eher in tieferen Preissegmenten zu Hause. Doch das ändert sich gerade, wie ein Blick auf die IFA-Neuheiten 2022 zeigt.
Das Dira M1 mobil und das Dira M 1 A sind eigentlich ganz gewöhnliche kompakte DAB+- und Internetradios mit Farb-TFT. Es ist gewiss alles an Bord, was man von einem modernen Tischradio erwarten kann. Doch der Funktionsumfang des Radios ist schon erstaunlich: Bluetooth 5.1 ist an Bord, Radioaufnahmen können auf einen USB-Stick geschrieben werden und sogar eine ausgewachsene Fernbedienung gehört zum Lieferumfang. Und dann ist da noch das gewisse Extra: die EWF-Warnfunktion. Bei einer amtlichen Warnmeldung wird ein Datentelegramm verschickt. Das Radio rappelt sich auch aus dem Stand-by auf und spielt eine Warnbotschaft ab. Deutsch als Tonschleife und weitere Sprachen als abrufbare Textbotschaft.
Das Radio als Warngeber zu benutzen, wäre eine Alternative zur schnellen Cell-Broadcastlösung im Mobilfunk, die nach der Flutkatastrophe an der Ahr eilig aus dem Hut gezaubert wurde. In DAB-Radios kann eine solche Funktion implementiert werden. Trotzdem ist das EWF-Radio ein Exot im Markt. Die führenden Chiphersteller haben EWF bisher noch nicht implementiert, also muss ein Radiohersteller die Funktion außen herum realisieren.
Das hat Telestar in diesem Modell getan. Die Akkuversion Dira M 1 A mobil kommt mit einem 2.600-mAh-Li-Ion-Akku an den Start. Das reicht vermutlich für 10 Stunden Wiedergabe. Es reicht über Wochen für den Stand-by. Selbst bei einem langandauernden Stromausfall könnte die Warnfunktion noch lange zu Diensten sein, zumindest wenn die großen Sendestandorte im Bundesmux denn dank Notstromversorgung auch auf Sendung bleiben.
Das Dira M 1 A soll zum Jahresende lieferbar werden und der Preis für das Akkumodell ist mit 159 Euro sicher in Ordnung.
Das Dira S21i + erregte meine Aufmerksamkeit, weil das Stereoradio so klein ist, dass man es auf der Handinnenfläche balancieren kann. Es verfügt über DAB+, UKW, Internetradio und erlaubt den direkten Zugriff auf Amazon Music, Deezer, High-res-Audio, Napster, TIDAL, qobuz sowie Soundmaschine. Auch hier gibt es eine Aufnahmefunktion und Bluetooth-5-Standard, um Files vom Smartphone zuspielen zu können.
Der Hersteller und das Standpersonal loben die guten Klangeigenschaften und preisen das DSP in der Signalverarbeitung. In der Messehalle kann man sich davon keinen Eindruck verschaffen, aber das S21i + kann durchaus laut ohne groß zu klirren. Das Radio ist hörbar um Details bemüht. Die Erwartung wäre hier, dass das kleine Radio auch bei kleiner Lautstärke verständlich bleibt. 15 Watt Musikleistung, eine Bassreflexöffnung hinten sowie eine Tastenleiste mit großen Elementen, die sich gut anfühlt, lässt ebenso wie das stattliche Gewicht schon ahnen, dass dieses Modell nicht als billiger Jakob gelten will. Mit 169 Euro wird das Modell kein Schnäppchen.
Mit dem Imperial DABMAN i560 CD will man sogar einen HiFi-CD-Receiver im 43er-Gehäuseformat und 2 x 30 Watt Digitalverstärker platzieren. Das wird schwierig, weil die Handelsflächen für klassische HiFi-Komponenten schmelzen wie Alpengletscher in der Sommersonne.