Der Zustand des heutigen Radios ist ein universell verfügbares Massenmedium, dass ohne großen Kostenaufwand von jedem empfangen werden kann. Es dient als Begleitmedium, wird zeitlich linear genutzt und der Hörer empfängt es, ohne das Programm direkt beeinflussen zu können.
Das Radio hat jedoch technisch und inhaltliche einige Schwächen:
- Rauschen bei schlechtem Empfang
- einseitig, kein Nutzereingriff möglich
- keine deutschlandweiten Sender verfügbar (außer DLF/Deutschlandradio)
- zu wenig programmliche Vielfalt
- zu viel Werbung, Gewinnspiele, Call-ins
- keine Möglichkeit zum „Vorspulen“ oder „Zurückspulen“
- zeitunabhängige Nutzung nicht möglich
- Informationen + Programme werden nicht zielgerichtet versendet (Stau-Meldungen, Interpret-Info, …)
- Streckenweise nervige Moderator ohne sachliche Kompetenz
Das Radio hat dennoch auch seine Vorzüge:
- Hintergrundnutzung
- mobile Nutzung
- Zeitvertreib
- Nachrichten
- Aktualität
- Lokalbezug
Die Problematik ist, dass immer weniger junge Menschen das Medium Radio nutzen. Das liegt unter anderem daran, dass die Jugendlichen heutzutage gewöhnt sind, sich ihre Musik und Informationsinhalte selbst zusammenstellen zu können. Die Programmwelt ist nicht vielfältig genug um den individuellen Geschmack des Einzelnen zu treffen. Dennoch wünschen wir uns einen Moderator der Inhalte vermittelt und Empfehlungen ausspricht. Für die reine Aussendung einer Musik-Playlist wird das klassische Radio nicht benötigt.
Um die Hintergrundnutzung des Radios - die als Stärke gesehen wird - zu schützen, ist eine ausgewogene Balance zwischen Musik und Wort wichtig. Zu viel Information und Werbung wird als nachteilig empfunden. Mit dem Radio konkurrieren das Mobiltelefon, das Fernsehen und natürlich das Internet.