Drei Arbeitsgruppen zu drei Personen sollten die technischen Möglichkeiten der Radio-Systeme UKW, DAB(+), DMB/DVB-H, WLAN-Webradio, LastFM und DRM mit ihren Nutzungspräferenzen vergleichen. In der Summe der technischen Möglichkeiten machte das WLAN-Webradio klar das Rennen, aber in der Gewichtung mit den gewünschten Eigenschaften des künftigen Radiosystems stellten die Studenten fest, dass das Webradio viele Funktionen bietet, auf die keinen großen Wert gelegt wird.
Musikkauf uninteressant
So fiel die Funktion „Abruf von Inhalten on demand“ praktisch durch. Nur eine Gruppe wollte auf das Feature nicht verzichten. On-Demand-Inhalte gibt es als Podcast im Internet. Im Radio ist diese Funktion verzichtbar, lautete das Votum. Keine Gruppe hatte Interesse am Onlinekauf von Musik über das Radio. Recht folgerichtig ist auch die Möglichkeit der verlustfreien Aufnahme nicht besonders gefragt.
Skalierbarer Informationsabruf
Eine Gruppe entwarf als Wunsch die Funktion eines Info-Buttons. Mit dem lässt sich der Radiotext speichern, weitere Informationen zu Titel und Interpret lassen sich herunterladen und das Musikstück kann in geringerer Audioqualität nochmals nachgehört werden. Derart umfänglich informiert, wäre eine Kauffunktion zur Nutzung eventuell interessant.
UMTS nicht abschreiben
Die Studenten haben an der Bewertungsmatrix noch mehr Erweiterungen angebracht. So war eine Gruppe der Ansicht das Thema Mobilfunk / UMTS sei keinesfalls außer Acht zu lassen. Mit sinkenden Datentransferpreisen hat UMTS in gut versorgten Ballungsgebieten durchaus Chancen. In Hinblick auf HSDPA und 4G könnte der Radioempfang per Mobilfunk ein Ernst zu nehmendes Thema sein.
DAB/DMB durchaus auf Höhe der Zeit
Beim Abgleich der Nutzerpräferenzen mit den verfügbaren Digitalradiosystemen siegt in der Ausgewichtung das Handy-TV (wegen der einmalig gewünschten Bildoption) mit einem Punkt vor dem Digitalradio-System DAB(+). Technisch betrachtet bietet die DAB-Familie also immer noch die Funktionen, die auch von in einer recht jungen Zielgruppe gewünscht wird. Doch eines ist ebenso klar: Über den Anziehungskraft des Radios entscheiden nicht allein technische Systemparameter, sondern die Qualität und Präsentation des Programmangebots.