Die Schweizer Radioveranstalter haben beschlossen, die Abschaltung wie ursprünglich vorgesehen am 31. Dezember 2024 zu vollziehen. Zu diesem Zeitpunkt laufen auch die UKW-Funkkonzessionen aus.
Ab diesem Datum können keine Programme über UKW mehr ausgestrahlt werden. Im Jahr 2014 haben sich die Schweizer Radios darauf verständigt, die UKW-Verbreitung ihrer Programme spätestens 2024 abzuschalten.
Da Ende des vergangenen Jahres knapp drei Viertel der Radionutzung digital war, kam die Radiobranche zur Auffassung, dass unter diesen Bedingungen eine vorgezogene und gestaffelte Abschaltung der UKW-Sender im August 2022 für die SRG und im Januar 2023 für Privatradios zu verantworten wäre. Darauf einigten sich 42 von 44 Radioveranstaltern und die SRG.
In den vergangenen Wochen ist die UKW-Abschaltung öffentlich diskutiert worden. In der Deutschschweiz und in der italienischen Schweiz ist die große Mehrheit der Radioveranstalter nach wie vor für die vorzeitige Abschaltung von UKW. In der französischsprachigen Schweiz konnte indes in der konkreten Umsetzung keine genügende Mehrheit gefunden werden. Da es eine gesamtschweizerische Lösung braucht, sind die Radios deshalb auf ihren ursprünglichen Plan zurückgekommen, die UKW-Sender per 31. Dezember 2024 abzuschalten. Zudem deuten die neusten Marktzahlen darauf hin, dass die Hörerinnen und Hörer mehr Zeit für die Umstellung brauchen. Mit dieser Verschiebung haben insbesondere Autofahrende mehr Zeit für den Technologiewechsel.
In der Schweiz beträgt der Anteil der DAB+-tauglichen Neufahrzeuge seit 2020 nahezu 100 Prozent. Nachrüstbedarf besteht vor allem in älteren Autos, die über keine Empfangsmöglichkeit via DAB+ oder andere digitalen Wege verfügen. Entsprechende Nachrüstsets sind in verschiedenen Preisklassen am Markt verfügbar. Neuwagen aus der EU müssen seit 2019 standardmäßig auch in der Schweiz über eine Empfangsmöglichkeit via DAB+ verfügen.
Bis Ende 2024 werden sich die Rahmenbedingungen für DAB+ nochmals verbessert haben.
Die Digitalisierung der Radionutzung nimmt bis zum Abschaltdatum weiter zu, es werden noch mehr Geräte im Markt sein, und die Nachrüstung der Autos wird weitere Fortschritte machen.
Die Verschiebung der UKW-Abschaltung auf den ursprünglich geplanten Termin vom 31. Dezember 2024 ist für die Radioveranstalter mit Kosten in mehrstelliger Millionenhöhe verbunden.
Die doppelte Verbreitung der Programme sowohl über UKW als auch DAB+ kann sich kein Radioveranstalter auf die Dauer leisten und ist auch unter ökologischen Aspekten wenig sinnvoll.