Immer mehr Menschen entscheiden sich für das digitale Radio DAB+. Selbst nach dem starken Wachstum des letzten Jahres, das mit rund 1,83 Mio. verkauften DAB+-Geräten eine relative Steigerung von 15,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen konnte, hält der positive Trend für DAB+ weiter an.
Wie die Gfu Consumer & Home Electronics GmbH meldet, nahm der Geräteabsatz allein zwischen Januar und Mai 2021 um weitere 6,5 Prozent zu. Inzwischen haben auch über 80 Prozent der Neuwagen ein DAB+-Radio inklusive, denn nach der seit Dezember 2020 geltenden Digitalradiopflicht müssen Radios in Neuwagen grundsätzlich den Empfang und die Wiedergabe von digital-terrestrischem Radio ermöglichen. Für stationäre Radiogeräte mit Display gilt ebenso eine Digitalradiopflicht.
Seit dem Start des zweiten bundesweiten DAB+-Programmensembles beträgt die Zahl der deutschlandweit verfügbaren Programme inzwischen 27; dabei auch bekannte Privatradiomarken wie RTL, Antenne Bayern, Energy oder Absolut Radio. Neben neuen Programmgeschwistern etablierter Anbieter, wie Klassik Radio Movie und Radio Energy mit Nostalgie, gehören dazu auch innovative Zielgruppenformate wie Femotion, ein Radio von und für Frauen, und das Sportradio Deutschland. Insgesamt bietet DAB+ regional unterschiedlich mehr als 270 empfangbare Angebote, von denen über 70 ausschließlich digital ausgestrahlt werden.
DAB+-Angebotsvielfalt wächst auch regional
Nach langen Verhandlungen hat die Landesanstalt für Medien NRW (LfM) eine Ausschreibung für eine landesweite Bedeckung mit privaten Anbietern erfolgreich durchgeführt. Der Plattformbetrieb wurde der Audio-Digital NRW GmbH zugewiesen. Vorausgegangen war ein konstruktives Verständigungsverfahren aller Antragstellenden unter Moderation durch die LfM. Geplanter Start ist im vierten Quartal 2021. Hörerinnen und Hörer in NRW können sich dann auf 16 neue und bekannte Programme unterschiedlicher Formate freuen.
In Hamburg steht bereits das zweite regionale Programmensemble kurz vor der Realisierung. In Berlin/Brandenburg haben sich auf die von der Medienanstalt Berlin Brandenburg ausgeschriebenen DAB+-Kapazitäten insgesamt neun Radioveranstalter beworben.
Das Deutschlandradio treibt die Digitalisierung des Hörfunks besonders weit voran: An insgesamt fünf Standorten in Bayern (Burgbernheim, Burglengenfeld, Hohenpeißenberg, Starnberg) und in Hessen (Oberursel) sind die Programme Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur ab dem 30. Juni künftig mehrheitlich digital verfügbar. Seit 2018 stellt der nationale Hörfunk in ausgewählten Regionen Deutschlands auf rein digitale Verbreitung um und unterstreicht damit den Anspruch, die Digitalisierung des Rundfunks an vorderster Stelle mitzugestalten.