Nach Informationen des Daily Telegraph, wird die Privatradio-Lobbygruppe RadioCentre in diesen Tagen den britischen Frequenzregulirer Ofcom bitten, sich für einen Abschalttermin der analogen UKW-Ausstrahlung bis 2015 einzusetzen. DAB und Internetradio sind die Nachfolger.
Die Privatradio-Veranstalter begründen ihren Wunsch nach einem Abschalttermin mit der Verbindlichkeit der bislang getätigten Investitionen. Obwohl das riskant erscheint, möchte man mit einem klaren Abschaltdatum die Radiohörer zum Wechsel der Empfangstechnik bewegen, womit in Großbritannien DAB und Internetradio gemeint ist. Nur über eine solche Terminansage ließen sich die Investitionen in DAB weiterhin sichern.
Erst vor einigen Tagen vermeldete das WorldDMB-Forum, dass inzwischen 19,5 % der britischen Haushalte Radio per DAB empfangen. Für sich betrachtet ein erfreuliches Resultat, doch angesichts der Tatsache dass führende Handelsketten den größten Teil des UKW-Empfängerangebotes schon längst aus den Regalen geräumt haben, keine große Sensation. Kleine Bitraten sorgen allerdings für bescheidenen Klang: Nicht wenige Musikliebhaber denken offenbar gar nicht daran, auf Digitalradio DAB zu wechseln. So stellt sich nun die Frage, wie man 80 % der Haushalte dazu bewegt, sich in den kommenden Jahren mit neuen Radiogeräten einzudecken.
Für die britischen Radioveranstalter ist Digitalradio DAB zwar eine Pflichtübung, aber der parallele Betrieb von UKW-Frequenzen macht das Ganze nicht eben billig. Mit einem UKW-Abschalttermin gäbe es ein Szenario, um die Verbreitungskosten mittelfristig wieder zu reduzieren.