Es war versprochen, noch dem besonderen Feature der Fritz-Box auf den Zahn zu fühlen: dem NAS (Network Attached Storage). 512 MB werden mitgeliefert, weitere Speichermedien lassen sich via USB anschließen.
Über die NAS-Funktion der Fritz-Box können unterschiedliche Speichermedien (USB- und Online-Speicher) innerhalb des gesamten eigenen Netzwerks zur Verfügung gestellt werden. So lässt sich komfortabel von allen anderen Geräten im heimischen Netz auf die zentral gespeicherten Daten zugreifen (SMB, FTP, UPnP AV), denn eine zentrale Bilder-, Musik- und Videosammlung ist durchaus praktisch.
Und bei Bedarf können sogar bestimmte Inhalte des an der Fritz-Box angeschlossenen NAS über eine gesicherte Internetfreigabe für Freunde und Verwandte bereitgestellt werden.
Der interne etwas magere Speicher macht schnell Lust auf mehr und lässt sich mit USB-Speichersticks und externen Festplatten erweitern; sie müssen mit dem Dateisystem FAT, FAT32 oder NTFS formatiert sein. Die Einbindung erfolgt über zwei USB-2.0-Anschlüsse (480 Mbit/s). Die einzelnen Speicher werden nach Bereitstellung an der Fritz-Box nicht zu einem Speicher verschmolzen, sondern so wie sie physisch vorliegen auch getrennt angezeigt. Sollten zwei USB-Geräte nicht genügen, lässt sich sogar ein USB-Hub zwischenschalten. Die Gesamtstromaufnahme darf pro USB-Gerät allerdings 500 mA nicht übersteigen, andernfalls muss das Gerät direkt mit Strom versorgt werden.
Möglich ist ebenso der Zugriff auf Online-Speicher wie die Personal Cloud von 1&1 oder MobileMe von Apple, wobei dann der interne Speicher als Zwischenpuffer zum Einsatz gelangt.
Ein Druck- und ein UPnP-AV-Mediaserver für Foto, Musik und Film sind bereits integriert.
Neu angeschlossene USB-Geräte stehen direkt bereit. Nutzer, die mit Windows auf die Fritz-Box zugreifen, können den NAS über ihren Datei-Explorer ansteuern, Apple- und Linux-Nutzer erhalten einen vollen Lese- und Schreibzugriff via SMB (Benutzer: ftpuser).
Die 7390 besitzt eine interessante NAS-Funktionalität, kann allerdings mit herkömmlichen NAS-Geräten nicht wirklich mithalten. Technisch sind Geschwindigkeiten bis 30 MB/s denkbar, doch in der Praxis zeigt sich, dass große Videodateien die Fritz-Box zum Erliegen bringen: Ein paralleler Betrieb von hohem Datentransfer, Zugriff auf das Webinterface der Box oder Internet(telefonie) ist faktisch nicht möglich. Der Grund dürfte die dafür zu schwache Prozessorleistung der 7390 sein. Alles kann die Box eben nicht perfekt.
Sofern man allerdings die 7390 nicht als Mediencenter für Videodateien verwendet, hat man gute Aussichten, mit dem NAS in der Fritz-Box sehr glücklich zu werden, ohne sich noch ein Gerät (und Stromverbraucher) anschaffen zu müssen.