Mit Beginn der Münchner Medientagen ist am 15. Oktober das neue DAB+-Hörfunkprogramm MagicStar auf Sendung gegangen. Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat dem Anbieter aus Unterföhring bei München eine Pilotlizenz für die Digitalradio-Standorte München, Nürnberg, Augsburg und Ingolstadt erteilt. Der Sender setzt auf Musik und lokale Nachrichten als Sendeinhalte.
Hörer können in einer Musikdatenbank recherchieren, sich Titel wünschen und Grüße aufsprechen; sie werden vollautomatisch ins Programm eingebaut. Zu hören sind vor allem Klassiker, die bei den meisten kommerziellen Sendern keine Chance auf Wiedergabe haben.
Zum Start der 27. Ingolstädter Jazztage am 17. Oktober 2010 hat das Digitalradio „Coolradio Jazz“ seinen offiziellen Sendebetrieb im Großraum Ingolstadt aufgenommen. Der Sender sieht sich als Repräsentant des echten Jazz aller Jahrzehnte und greift dafür auf eine Auswahl von rund 20.000 Titeln abseits des Mainstream zurück. Der Jazzsender möchte in den kommenden Jahren auch die Zusammenarbeit mit lokalen Kunstschaffenden und Interessierten Hörern ausgebauen.
DAB+ in der eidgenössischen Romandie
Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) hat drei neue Radioprogramme konzessioniert, die in der französischsprachigen Schweiz künftig digital über DAB+ verbreitet werden. Es sind neue Angebote von Radio Rhône AG, Radio Fribourg/Freiburg AG und Soprodi GmbH. Die Konzessionen verleihen einen Anspruch auf Verbreitung auf dem neuen DAB+-Sendernetz, nicht aber auf Gebührenunterstützung durch den Bund.
Das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) hat im Jahre 2008 in der Romandie insgesamt acht Radiokonzessionen mit Zugangsrecht zur digitalen DAB+-Plattform ausgeschrieben. Sechs der insgesamt zehn eingegangenen Bewerbungen wurden im Verlaufe des Verfahrens wieder zurückgezogen. Von den vier verbliebenen Bewerbungen haben jene von Radio Rhône AG, Radio Fribourg/Freiburg AG und der jurassischen Gesellschaft Soprodi GmbH (Le Quotidien Jurassien und Pierre Steulet) die Konzessionierungskriterien erfüllt und sind nun konzessioniert worden. Die Bewerbung von „Radio Jazz International“ genügte den Vorgaben an die Finanzierung, wie sie in den Ausschreibungsunterlagen verlangt waren, nicht.
Bei den drei konzessionierten Programmen handelt es sich um Radioprojekte, die zu bestehenden lokalen Programmen produziert werden können. Im Gegensatz zur analogen UKW-Konzession müssen sich die digitalen Programme inhaltlich und verbreitungstechnisch auf die ganze Sprachregion und nicht nur auf die lokale Bevölkerung ausrichten. Neben den drei konzessionierten Stationen hat auch die SRG das Recht erhalten, auf dem neuen Sendernetz zwei ihrer Radioprogramme auszustrahlen. Das BAKOM wird die Funkkonzession zum Betrieb des neuen DAB+-Sendernetzes in den nächsten Wochen erteilen.
Italien und DRM+
In Italien sendet der religiöse Sender Radio Maria als einer der Vorreiter im digitalen DRM+-Verfahren. Derzeit ist das Programm auf der Frequenz 55,8 MHz im Großraum Turin zu hören. Radio Maria veranstaltet zurzeit Tage der offenen Tür.