DAB+ im Band III, hat nach Ansicht des Verband Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT) in dem privaten Radiosender zusammengeschlossen sind, nur dann eine Chance, wenn Vorbedingungen erfüllt werden. Es geht vor allem ums Geld.
Auf der heutigen Mitgliederversammlung des Verbandes in Frankfurt fordert Privatradios, vor dem Hintergrund der anstehenden Bedarfsanmeldungen von Frequenzen im so genannten Band III für digitale Radioverbreitung, ein belastbare Gesamtkonzept
Kernpunkt sei die nach wie vor ungelöste Kostenfrage. "Die privaten Radios sind nicht bereit, alleine das Risiko für die Digitalisierung zu tragen", so Hans-Dieter Hillmoth. "Weder Endgerätehersteller noch Netzbetreiber sind derzeit bereit, sich an den Anfangsinvestitionen zu beteiligen.” Den Privaten des VPRT sind die Investitionen zu hoch, schließlich wird mit DAB in absehbarer zeit nicht mehr Geld verdient.
Hillmoth verwies auf das schweizerische Modell, wo den privaten Radiosendern entsprechende Steuererleichterungen eingeräumt wurden. Für Deutschland regt der VPRT einen Digitalisierungsfonds an, der sich aus öffentlichen Geldern speisen könnte. Eine von dem VPRT bereits in der Vergangenheit geforderte Alternative könnten Erlöse aus einer Privatisierung der öffentlich-rechtlichen Sendernetze sein.
Hillmoth stellte klar, dass es für die privaten Radios keine Alternative sein könne, sich über die öffentlich-rechtlichen Sendernetze verbreiten zu lassen. "So eine Lösung würde das Sendernetzprivileg der öffentlich-rechtlichen Anstalten, das nicht mehr zeitgemäß ist und erhebliche Wettbewerbsverzerrungen mit sich bringt, über Jahre manifestieren."
Zudem beklagt der VPRT einen Mangel an Koordination der Bundesländer bei der Bedarfsanmeldung von Frequenzen im Band III. Hillmoth warnte vor dem sich abzeichnenden zeitlichen Auseinanderlaufen der Bedarfsanmeldungen für die verschiedenen Verbreitungsbereiche. Der VPRT will eine zeitgleiche Bedarfsanmeldung für die bunsesweite und die neuen landesweiten DAB-Bedeckungen.