Die Funkausstellung ist laut, verflixt laut. Showbühne, Animation, und laute Boxen all über all. Wohl dem, der einen ruhigen Standplatz hat.
Größer, schneller, lauter. Lautsprecher für MP3-Player wachsen in China besonders schnell, aber auch gewaltige Lautsprecher mit 87 Schallwandlern und 140 Liter Gehäusevolumen scheinen nicht tot zu kriegen.
Und so dröhnen die Bässe scheppernd durch die Hallen und manche Stände, abseits der etablierten Glitzerwelt sind vollgestopft mit billigsten Funier-Lautsprechern im Wurzelholzlook.
Keine Gnade haben auch die interessierten Privatbesucher, die einfach jede 199-Euro-Kompaktanlage aufdrehen müssen, um zu schauen, wie sie denn klingt. Nun ist es mit dem 20-Watt-Dröhnern kaum möglich, gegen die Produktpräsentationen der großen Hersteller in den Hallen anzukreischen, womit jede Anlage gleichermaßen entsetzlich klingt. Auch in der Digital Radio-Halle ist zwischen Blaupunkt-Car-Audioanlagen, der DJdine an den Turntabels und den DAB-Marktschreiern auf der Veranstaltungsbühne jeder Versuch mit einem Kopfhörer an der DAB-Vitrine ein Radio hören zu wollen vollkommen aussichtslos.
Es ist ein ganz seltenes und fast erstaunliches Ereignis, an einem Stand vorbeizuschlendern, an dem die Gehörgänge signalisieren, einen harmonischen Wohlklang wahrgenommen zu haben. Aber egal, die kleinen Stände aus aller Welt sind die Show an sich: „Chiiiii Waaha Ohhuu, schaai ja Hii Ohuu“, klappert es dort aus Plastilin-Minilautsprechern für Ipod und Konsorten. Und die junge chinesische Standbesatzung grüßt fröhlich aus dem kleinen Standardverschlag, während der belgische Boxenbauer säuerlich dreinschaut: „Mit dem Katzenjammer krieg ich keine Kunden auf den Stand“, meint er. „Haben Sie ein Aspirin?“ Na also: Sogar Krach verbindet - irgendwie.