Bei der Entwicklung eines neuen MPEG-Audiocodierverfahrens setzte sich das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS gemeinsam mit der kanadischen Firma VoiceAge Corporation im Standardisierungsgremium MPEG gegen die weltweite Konkurrenz durch.
Der gemeinsame Entwurf wird damit zur Basis für die weitere Standardisierungsarbeit. Das neue Codierverfahren ermöglicht es, Sprache und Musik in guter Qualität bei äußerst niedrigen Datenraten zu übertragen.
Die unter dem Arbeitstitel „MPEG Unified Speech and Audio Codec“ entwickelte Technologie bietet im Bereich von 12 bis 64 kbit/s eine bessere Qualität als bisherige Audiocodierverfahren. Auch Sprachsignale werden bei niedrigen Bitraten besser wiedergegeben als mit aktuellen Sprachcodecs. Vor allem Anwendungen, die auf eine möglichst niedrige Datenrate bei der Übertragung von Audiodaten angewiesen sind, profitieren davon: so beispielweise der digitale Rundfunk, mobiles Fernsehen und die Übertragung von Multimediaangeboten auf Mobiltelefone. Selbst bei diesen geringen Datenraten ist eine gute Qualität von Sprache und Musik garantiert.
Im Oktober 2007 rief MPEG dazu auf, Vorschläge für ein solches Codierverfahren einzureichen. Acht Unternehmen weltweit beteiligten sich. Die von Fraunhofer IIS und VoiceAge Corporation gemeinsam entwickelte Technologie zeigte sich den anderen Vorschlägen in allen Testkriterien überlegen und wurde deshalb von MPEG zur Referenz für die weitere Entwicklungsarbeit bestimmt. Termin für die Fertigstellung ist Anfang 2010.