Im Vorzeigestaat Südkorea besitzen immer mehr Menschen einen mobilen Zugang zum Fernsehen. Allerdings ist es den dortigen Anbietern bis heute nicht gelungen, mit dem Angebot Geld zu verdienen. Man überlegt daher, erstmals Zugangswege zu streichen.
Die sechs landesweit agierenden Mobile-TV-Anbieter hatten im Jahr 2006 noch umfangreiche Investitionen vorgenommen, um zur Fußball-Weltmeisterschaft das kleine Fernsehen auch im weitläufigen U-Bahn-Netz zu ermöglichen.
Abgesehen von den Einmalkosten müssen die Provider jährlich jeweils 350 Millionen Südkoreanische Won (rund 195.000 Euro) an die U-Bahn-Gesellschaft zahlen; 600 Millionen Südkoreanische Won (rund 330.000 Euro) soll der Betrieb des landesweiten Netzes jeden der Betreiber kosten, so die Tageszeitung „The Korea Times“.
Den Betrag für die U-Bahn möchten die Mobile-TV-Anbieter nun gerne einsparen, um Kosten zu sparen und bei den derzeitigen Preismodellen in die Nähe der Gewinnzone zu gelangen. Die einzige Finanzierungsquelle ist Werbung. Doch die reicht nicht, um auch nur einen der Anbieter bisher schwarze Zahlen schreiben zu lassen.
Die drei kleineren Anbieter – Korea DMB, U1 Media und YTN DMB – sollen Monat für Monat im Schnitt 550 Millionen Sükoreanische Won (rund 305.000 Euro) verlieren.
Die Anzahl der Nutzer ist dabei kein Problem. Bereits ein Drittel der Bevölkerung greift auf das mobile Fernsehen zurück, was etwa 16 Millionen Zuschauern für das frei zugängliche Fernsehen im DMB-Format entspricht. Weitere 1,8 Millionen sollen sich für das Satelliten-gestützte DMB-System in der Pay-TV-Variante des Unternehmens TU Media entschieden haben, doch die Südkoreaner achten auf den Preis und so rechnet sich das Angebot erst, wenn die Zahl von 2,5 Millionen Kunden überschritten wird.