Nachdem Texas-Instruments und RadioScape erst im Juni bekannt gegeben haben, bei der Entwicklung eines universellen Empfangschipsatz für DRM und DAB kooperieren zu wollen, soll der neue Zauber-Chipsatz nun schon weitgehend fertig sein. Der Alleskönner mit der Bezeichnung RS 500 wird als Prototyp schon bald zu sehen sein, die Serienfertigung könnte noch dieses Jahr anlaufen.
Der neue Chipsatz empfängt UKW mit RDS, DAB, sowie Lang- Mittel- und Kurzwelle auch im digitalen DRM-Verfahren. Das Modul RS 500 verbindet die RadioOS-Softwareplattform von RadioScape mit dem Basisband DSP-Prozessor TMS320DRM350 von Texas-Instruments und ermöglicht so die Entwicklung von Multistandard-Radiogeräten, die sowohl DAB als auch DRM-Empfang bieten können. Dabei ist das neue Modul ebenso groß und zudem pin-kompatibel zum DAB-Modul RS 300, was die Entwicklung neuer Endgeräte erheblich beschleunigen dürfte. Mit dem neuen RS 500-Modul lassen sich die Pause- und Radio-Rückspulfunktion genau so realisieren, wie direkte Aufnahmen auf externe Speicherkarten. Weiterhin ist das neue Modul EPG-fähig, kann also visuelle Programminformationen entschlüsseln und auf dem Radio-Display anzeigen.
Im August sollen die Prototypen des neuen Alleskönners gezeigt werden, die Serienfertigung soll kurz darauf anlaufen. Andrew Moloney, Marketingchef bei RadioScape glaubt man könne so noch rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft 2005 die ersten DAB- und DRM-fähigen Endgeräte präsentieren. Dabei rechnet man mit Einstiegspreisen von lediglich 250 US-Dollar.
Mit diesem Coup, sodenn er gelingen sollte, schließt sich die digitale Mittel- und Kurzwelle (DRM) mit der DAB-Empfänger-Entwicklung zusammen und stellt damit die Weichen für das Radio der Zukunft. Durch die leichte Migration der digitalen Kurzwellenempfänger in bestehende DAB-Empfängerkonzepte, könnte das noch junge DRM-Verfahren seinen Endgeräte-Entwicklungsrückstand auf DAB deutlich verringert.