Am 13. Februar rückt die UNESCO mit dem „World Radio Day“ zum zweiten Mal die globale Relevanz von Radio in den Fokus. Die deutsche Radiobranche macht dabei auf Initiative der Radiozentrale mit einem Partnersender-Projekt die weltweite Kraft und Beliebtheit von Radio erlebbar: In Form von Live-Schalten, Interviews oder gemeinsamen Aktionen treten morgen jeweils deutsche und ausländische Radiosender in den Austausch. Die Hörer erfahren aus erster Hand, wie in der jeweiligen Stadt und dem jeweiligen Land Radio gehört wird und welche wichtige Funktion das Medium auch in anderen Ländern einnimmt.
Mehrere der teilnehmenden Sender vernetzen sich beispielsweise mit dem Radiosender ihrer Partnerstadt, so wie das Alsterradio aus Hamburg oder Radio SAW mit Antenne Kärnten aus Klagenfurt, der Partnerstadt von Dessau. Der Berliner Sender 94,3 RS2 spricht mit Kollegen deutschsprachiger Community-Sender wie Hitradio Namibia, dem Inselradio Mallorca oder mit den Machern von „Guten Morgen Afghanistan“ - der Morgensendung von Radio Andernach, die die Soldaten aus dem Camp Marmal in Afghanistan übernehmen. Radio Bielefeld sucht sich weltweit Sender mit der gleichen Frequenz und geht mit ihnen in den Dialog: Wie klingt deren Programm, wie nutzen die Hörer dort Radio? Das Spreeradio verbindet sich an diesem Tag mit 1010 WINS in New York City. bigFM schaltet nach England und Mexiko zu Partnersendern und Hörern, die den deutschen Jugendsender im Ausland über Webradio hören. Auch Radio Paradiso aus Berlin hört sich bei seinen Fans im Ausland um. Kiss-FM aus Berlin wird Kontakt zu Sendern aufnehmen, die ebenfalls den Namen Kiss im Namen tragen und dies mit einem Ratespiel verbinden. Zudem stehen verbindende Aktionen auf dem Programm wie etwa von Hitradio Ohr aus dem Funkhaus Ortenau und Top Music aus Straßburg. Zuviel Tiefgang darf man freilich auch dort nicht erwarten: Die Hörer können für gemeinsame Top-Ten-Hits abstimmen.
utz Kuckuck, Geschäftsführer der Radiozentrale: „Die Sender waren in der Umsetzung des Partnersender-Projekts frei, um die Vielfalt des Radios abzubilden. [...] Kein Medium ist so nah dran am Alltag und den Themen seiner Nutzer. Als vertrauter, glaubwürdiger Anker und Begleiter durch den Tag nimmt die Nutzung und Bedeutung von Radio überall in der Welt zu - und das trotz bzw. gerade wegen der Flut neuer digitaler Medien. Radio ist es daher mehr als wert, an einem eigenen Ehrentag weltweit gefeiert zu werden; wird es doch oftmals gerade durch seine Stärke der Allgegenwärtigkeit als zu selbstverständlich angesehen.“
Irina Bokova, Generaldirektorin der UNESCO: „Seit dem Start von Radio in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat sich die Welt und ihre Form der Kommunikation drastisch verändert. Radio bleibt bis heute nicht nur lebensrettendes Medium im Katastrophenfall, sondern gibt Themen Raum und Menschen eine Stimme, sorgt für Meinungsbildung und Informationsaustausch, erhält gleichzeitig lokale Kultur und Sprachen und baut Brücken der Verständigung. Daher tritt die UNESCO für die Presse- und Meinungsfreiheit und die Sicherheit von Radiojournalisten weltweit ein und macht unter anderem mit dem World Radio Day darauf aufmerksam.“