Über persönliche Kontakte der Redaktion hat reinHÖREN heute alte Radios und Kurzwellenempfänger an den Leiter der Nichtregierungsorganisation IFIAS asbl. in Brüssel, Gerd Greune, übergeben. Am 25. Juni machen sich die Radios mit ihm auf den Weg über Land und See, um schließlich den Grundstein zum Aufbau des ersten Radiomuseums in Palestina zu legen.
„Ich suche alte Radios zum Aufbau eines Radio-Museums in Palestina“, erzählte Khaled Abu Aker dem reinHÖREN-Macher Mario Gongolsky bei einer Telefonkonferenz der Nichtregierungsorganisation IFIAS. Auf den ersten Blick eine etwas verrückt anmutende Idee angesichts der Probleme der Menschen in den palestinensischen Gebiete. Doch im Grunde wäre ein Radiomuseum in Palestina ein Stück Normalität, inmitten der politischen Wirren.
Noch hat Khaled kaum mehr als die Idee. Alte Radios sind sind in Palestina nur schwer zu beschaffen; eine geeignete Räumlichkeit ist hingegen schon im Gespräch. „Radio hat für die Menschen hier einen ungeheuren Stellenwert. Es ist die wichtigste tägliche Informationsquelle und es spielt Musik, um dunkle Gedanken an die Seite zu schieben“, findet Khaled und glaubt, viele Menschen würden einem Radio-Museum - egal wie groß oder klein es wird - gerne einen Besuch abstatten.
Ein Startset für das Museum
Was die Radios betrifft konnte reinHÖREN direkt weiterhelfen: Aus den eigenen Beständen der Redaktion und durch Spenden der Unternehmen Charly H. Hardt aus Remscheid und Radiostore bei Gießen ließ sich auf Anhieb ein kleiner Querschnitt sammelwürdiger Exponate aus fast 60 Jahren zusammenstellen. Darunter ein ganze Modelllinie von Grundig-Satelliten beginnend mit dem Modell 2000 bis hin zum Satellit 650, einen Sanyo-Kurzwellenempfänger aus den 70er-Jahren und einen Sony SW7600-Clon. Highlight bei den Kurzwellenempfängern ist sicher der Sommerkamp FR-101. „Das ist doch ein imposantes Funkgerät“, staunt selbst Radiokenner und Kurzwellenhörer Mario Gongolsky nicht schlecht, während er die mechanischen Bandwahl-Knebelschalter in fast ehrfürchtiger Manier auf Funktion prüft.
Die reinHÖREN-Redaktion steuert neben einem Grundig Satellit 3000 Baujahr 1979 einen DAB-Tuner vom Typ Cambridge Audio DAB-300 MKII bei. „Nicht, dass man in Jerusalem oder Ramallah etwa DAB-Empfang hätte, aber die Geschichte des Radios wäre ohne ein DAB-Radio aus unserer Sicht ja nicht komplett!“ Neuer als der DAB-Tuner ist nur das Weybrook Kurbelradio mit digitaler Frequenzanzeige. Das Gerät ist noch fabrikneu. Die Firma Radiostore spendete ein Nordmende Rigoletto 66 Röhren-Tischradio aus den 60er-Jahren und ein Saba-Röhrenradio Typ Sport-WK im Bakelit-Gehäuse aus der frühen Nachkriegsproduktion (ca. 1949).
Ausstellungsraum gesucht
Als nächsten Schritt wird man einen geeigneten Ausstellungsraum mieten müssen. „Dafür sammeln wir im Augenblick Geldspenden ein“, erklärt Mario Gongolsky. Die Spenden gehen an die Initiative für Frieden e. V., für die sich Mario Gongolsky in seiner Freizeit engagiert. Mit dem Geld soll die Miete für ein Jahr als Anschub für das Radiomuseum beglichen werden.
„Ich bin mir sicher, viele reinHÖREN-Leser würden uns gerne weitere Radios zur Verfügung stellen“, vermutet reinHÖREN-Online-Chef Niels Gründel. „Doch ist die Reise des Kollegen Gerd Greune nach Jerusalem eine der sehr seltenen Gelegenheiten, etliche Ausstellungsstücke in die Nähe der Palestinensergebiete zu verfrachten und deshalb bitten wir unsere Leser im Augenblick, keine Radios zu spenden. Denn dafür können wir keinen sicheren Transport gewährleisten.“
Wenn Sie sich am Aufbau des Radiomuseum beteiligen möchten, spenden Sie mit dem Stichwort „Radiomuseum“ an:
IFIAS Initative für Frieden e. V.
Konto 44002004
BLZ 370 501 98, Sparkasse Köln/Bonn
Für eine abzugsfähige Spendenquittung benötigen wir lediglich Ihre Adresse.
IFIAS Postanschrift: IFIAS, Initiative für Frieden e.V., Hatschiergasse 15, 53111 Bonn
Mail: ifias@mediaclinic.de
Mehr Information:
www.ifias.eu
www.radiostore.de
www.charly-hardt.de