Nach vielen Jahren scheinbarer Stabilität brachen 2002 schwere Unruhen an der Elfenbeinküste aus. Nach zehrendem Bürgerkrieg und langwierigen Friedensverhandlungen sucht die Elfenbeinküste nun vor allen Dingen zurück zur Normalität.
70 Sprachen, viele Ethnien, aber auch Infrastruktur, Bodenschätze inklusive Erdöl. Nachdem der Kakaopreis Anfang dieses Jahrzehnts in den Keller rauschte, war es mit der Ruhe vorbei. Das Land zerbrach durch einen Bürgerkrieg in einen Nord- und einen Südteil. Der mühsam verhandelte Friedensvertrag gilt seit 2007. Die UNO zieht sich aus der Pufferzone zurück. Heute muss sich die fragile Idee der Machtteilung zwischen Präsidentenpartei und Rebellen bewähren.
In Abidjian, dem Regierungssitz der Elfenbeinküste, sendet ein Programm tapfer für den nationalen Zusammenhalt. Bei Adijian-Talk wird in erste Linie geredet. Über alles, was den Hörern in den Sinn kommt, aber auch in Studiorunden über Themen aus Politik und Gesellschaft.
Talkformate gelten zwar sehr wohl als interessantes Nischenformat der Radiolandschaft, beinhalten aber - wie alle Wortprogramme - einen gewissen Produktionsaufwand. Die Leerstrecken ohne Talk werden mit einer sehr guten Mischung westafrikanischer Popmusik aufgefüllt. Das ist gut so, denn auch Musik kann in Afrika Identität stiften und Zusammenhalt herstellen. Ein rundes Konzept und so klingt es auch.
Offiziell ist Abidjan-Talk ein Programm aus New Jersey (USA).