Der Diskussion um den Neustart von Digital Radio DAB entgingen die Medientage München nicht. Doch diese Gesprächsrunde brachte nichts Neues. Noch ist mit DAB in Deutschland keine Erfolgsgeschichte geschrieben, doch falls die Rundfunkkommission der Länder am 17. Dezember dieses Jahres die Bedarfsanmeldung bei der Bundesnetzagentur einreicht, könnte sich die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) „schon in einer ihrer ersten Sitzungen im neuen Jahr mit der Ausschreibung befassen.” Doch bevor Telemedien eine Geschichte schreiben können, müssen sich die Akteure auf das Drehbuch einigen. Das ist noch immer nicht unter Dach und Fach und entsprechend realistisch zeigte sich Hans-Dieter Hillmoth, Geschäftsführer von Radio/Tele FFH und Vizepräsident des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT): „Ich glaube nicht, dass im Jahr 2009 etwas läuft, hoffe aber, dass es endlich eine klare Entscheidung für oder gegen das Digitalradio gibt.” Digitales Radio soll als Chance begriffen sein, darin waren sich Dr. Johannes Grotzky, Hörfunkdirektor des Bayerischen Rundfunks, und Erwin Linnenbach, Sprecher der Geschäftsführung von Regiocast sogar schon einig, für die Umsetzung gilt das allerdings nicht: Der Bayerische Rundfunk würde die Privaten „Huckepack” mit auf die technische Plattform nehmen. Das Bild konnte Linnenbach nicht behagen: „Die Hilfe der ARD brauchen wir definitiv nicht. Wenn die Verbreitungssituation mit der digitalen Nutzungssituation korrespondiert, gibt es Finanzierungsmodelle.” Klingt ein wenig nach Henne-Ei 2.0. Das Geschäft soll schon da sein, wenn man als Privatradio mit einsteigt? Vom Schwung und Optimismus für den Big-Bang von DAB+ in 2009 oder 2010 keine Spur.